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Renneinsatz, Ziel-Flagge, Aufholjagd - All das war in der ersten Jahreshälfte für Patrick Assenheimer keine Selbstverständlichkeit gewesen. Nun holte er bei einem turbulenten 24-Stunden-Rennen in Spa alles auf einmal nach

04.07.2023

Vom Redakteur der Heilbronner Stimme Nils Buchmann

Ganz rund lief das Rennwochenende für Patrick Assenheimer zwar auch in Belgien nicht, doch unter dem Strich war der Weinsberger GT3-Pilot nach dem 24-Stunden-Rennen in Stavelot auf dem Circuit de Spa-Francorchamps zufrieden.

Nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte in der GT World Challenge Europe ohne Zielankunft und vereinzelt sogar ohne Renneinsatz fuhr der 31-Jährige gemeinsam mit seinen Teamkollegen Kenneth Heyer, Florian Scholze und Alex Peroni (Australien) beim größten GT3-Rennen der Welt auf Platz neun in der Bronze-Cup-Klasse und zu Gesamtrang 32.

Fahrer und Teamchef sind zufrieden
"Man darf nicht vergessen, dass in Spa die Crème de la Crème der internationalen GT-Szene mit von der Partie ist. Es ist ein sehr achtbarer Erfolg, wenn unsere vier Bronze-Fahrer das Rennen dann in der ersten Hälfte der Ergebnisliste beenden", bilanzierte Adam Osieka, Teamchef von Assenheimers GetSpeed-Team. Sein Mercedes-AMG-GT3-Quartett fuhr in der belgischen Ardennen-Achterbahn 529 nahezu fehlerfreie Runden und arbeitete sich dadurch schrittweise von Startplatz 63 (20. in der Klasse) nach vorne.

"Wenn man unsere Ausgangsposition sieht, denke ich, dass wir das Maximum herausgeholt haben", bilanzierte Assenheimer nach dem Wochenende. Denn die angesprochene Ausgangslage im Bronze-Cup - der größten Klasse, die im Vorjahr noch unter dem Namen "Gold-Cup" firmiert hatte - war für Assenheimer denkbar schlecht gewesen.

Regen, Unfall, Strafe: Schlechtes Qualifying des GetSpeed-Quartetts
Im Pre-Qualifying hatte der gelb-schwarze Mercedes zunächst einen Reifenstapel touchiert und dadurch für reichlich Dreck auf der Fahrbahn und eine Rote Flagge gesorgt. Im Qualifying am Donnerstag war dann der einsetzende Regen für chaotische Zustände verantwortlich, was einige Favoriten weit nach hinten spülte. Qualifying-Fahrer Alex Peroni konnte davon allerdings nicht profitieren, sondern musste stattdessen nach einem Auffahrunfall und einer nachfolgenden Strafe aus dem hintersten Teil des Feldes ins Rennen gegen die 69 übrigen GT3-Fahrzeuge gehen.

Nach dem Start unter Safety-Car-Bedingungen hielten sich Startfahrer Assenheimer und seine Teamkollegen am Samstag jedoch weitgehend schadlos. Brenzlig wurde es nur einmal in der Nacht, als Assenheimer gegen 1 Uhr in der Les-Combes-Schikane fast von der Strecke geschoben worden wäre.

Patrick Assenheimer nachts in Action
Foto: Gruppe C Photography 

Assenheimer verteidigt seine Position
Der Belgier Baptiste Moulin hatte sich im Lamborghini Huracán GT3 Evo II in einer Rechtskurve innen an Assenheimers Mercedes vorbeischieben wollen, als der Weinsberger die kleine Lücke zumachte und Moulin sich nach einem Kontakt mit dem Mercedes-Heck ins Kiesbett drehte. "Das war bei uns aber kein größeres Thema. Er hat mit der Brechstange versucht, in die Lücke zu kommen und hat den Unfall selbst verschuldet", ordnete Assenheimer die Szene ein.

Weil Moulin bei seinem Überholversuch noch zwei weitere Fahrzeuge ins Aus beförderte, löste der Zwischenfall eine längere Full-Course-Yellow-Phase aus. Nach einem anderen Unfall hatte das Feld in der Nacht zwei Stunden hinter dem Safety Car verbracht. Den Gesamtsieg sicherte sich das Rowe-Racing-Trio Philipp Eng, Marco Wittmann und Nick Yelloly im BMW M4 GT3.

Quelle: Heilbronner Stimme vom 04.07.2023